Selbstvertrauen wächst nicht auf Bäumen (aber fast!)

 

Selbstvertrauen? Kommt mit der Zeit – sagt eine 17-Jährige. Und ich glaub ihr.

 

Heute Morgen hatte ich ein Gespräch, das mich ganz kurz aus der Fassung gebracht hat. Nicht, weil’s dramatisch war. Sondern weil es so… ehrlich war.
Mit einer 17-Jährigen.
Und ich sag’s direkt: Diese junge Frau hat mich kurz mal zurück auf meine innere Schulbank gesetzt.

Wir haben über Freundschaften gesprochen – dieses Thema, das nie alt wird, aber manchmal echt anstrengend. Und plötzlich haut sie raus:
„Weißt du, viele Mädchen in meinem Alter haben einfach zu wenig Selbstvertrauen. Und dann passieren halt so dumme Sachen.“

Ich: „Wait. Was?!“
Klartext, trocken serviert – ohne Soße, ohne Filter.
Ich war beeindruckt.

Also frag ich sie (weil ich es wissen will):
„Und du? Hast du genug Selbstvertrauen?“

Sie schaut mich an, lächelt schief – und sagt:
„Ja. Schon. Aber nicht zu viel – das wär dann auch wieder blöd.“
Mit einem Blick, der sagt: „Komm, du weißt, was ich meine.“

Ich musste lachen. Weil – sie hat recht.
Zu viel Selbstvertrauen kann nämlich auch mal in die Kategorie leicht übersteuert fallen. (Siehe: Leute, die bei „Wetten, dass..?“ freiwillig mit dem Fahrrad über Klaviere springen wollen.)

„Und wie hast du das gelernt?“, frage ich also weiter.
Und dann kommt’s – ganz entspannt:
„Mit der Zeit. Das entwickelt sich. Viel ist Kopfsache. Und irgendwann... ist’s einfach da.“

Boom.
Kein Drama. Kein „Manifestiere dein Higher Self in drei Tagen“-Bullshit.
Einfach Leben. Echt jetzt.

Und da saß ich nun – ein paar Jahrzehnte älter – und dachte mir:
Du hast es geschnallt. Mit 17. Respekt.

Denn mal ehrlich:
Selbstvertrauen wächst nicht auf Bäumen. Es wird auch nicht mit Glitzer geliefert. Es kommt schleichend – zwischen Fehlern, Bauchlandungen, wilden Gedanken und kleinen Alltagswundern.

Und ja, es kann dauern.
Und nein, es kommt nicht mit dem Diplom oder dem perfekten Lebenslauf.
Es kommt mit dem Moment, in dem du denkst:
„Okay. Ich hab das verkackt – aber ich steh wieder auf. Und weiter geht’s.“

 

Was ich aus dem Gespräch mitnehme?

Selbstvertrauen ist wie ein Sauerteigbrot:
Du musst es füttern, es braucht Zeit, es stinkt manchmal ein bisschen – aber am Ende kommt was ziemlich Gutes dabei raus.

Und: Manchmal sind die besten Lehrerinnen gerade mal halb so alt wie du.

 

Fazit?

Selbstvertrauen kommt nicht über Nacht. Es ist keine App, die man runterlädt, und auch kein Filter, den man einfach drüberlegt. Es ist wie eine innere Superkraft, die du dir Schritt für Schritt zusammenbaust – mit Rückschlägen, mit Mut, mit einem Schuss Selbstironie.

Und weißt du was? Es darf wackeln. Es darf dauern.
Aber irgendwann stehst du da – mit beiden Beinen, leicht schiefem Pony und einem Blick, der sagt:
„Ich hab vielleicht keinen Plan – aber ich hab Vertrauen in mich. Und das reicht für heute.“

Also: Lass dir Zeit. Und nimm junge Menschen ernst – sie erinnern uns manchmal daran, wie’s geht. Ohne Drama, ohne Schnickschnack. Einfach echt.
Und ja, ein bisschen frech darf’s auch sein