Wenn das Herz flüstert und der Verstand noch Kaffee braucht.

 

 

Dies ist kein herkömmlicher Blogeintrag, wie man ihn kennt.

Jedoch ein Thema, das ausgesprochen werden möchte.

 

Neulich saß eine Frau in meiner Praxis und erzählte mir, sie fühle sich wie ein Smartphone auf 1 % Akku. Stark von außen, aber innerlich müde und leer. „Ich schaffe das schon“, sagt sie, doch ich höre das leise Seufzen dahinter. Dieses stille „Hm… so kann es nicht weitergehen.“ Kennst du das? Wenn der Alltag so schwer wird, dass selbst der dritte Kaffee nicht mehr hilft?

Am nächsten Tag steht ein Mann vor mir, der zugeben muss: „Gefühle zeigen? Früher war das für mich ‚Frauenkram‘.“ Doch jetzt spürt er, dass da mehr ist – eine Seite, die er lange ignoriert hat. Er merkt, dass Feinfühligkeit keine Schwäche ist, sondern eine Kraft, die er erst lernen muss zu verstehen.

 

Solche Begegnungen passieren hier immer öfter. Menschen, die mitten im Leben stehen, funktionieren, tragen, leisten – und plötzlich merken: Da ist mehr. Etwas, das sich nicht länger übergehen lässt.

Dieses leise Flüstern im Innern: „So kann es nicht weitergehen, aber wie dann?“

In meiner Praxis gibt’s keinen Schnellkurs „Gefühle für Anfänger“.

Sondern Raum für das Durcheinander, für das, was sonst keinen Platz hat:

* Gedanken, die du sonst im Büroflur runterschluckst

* Gefühle, die du selbst kaum verstehst

* Diese Zwischenphasen, in denen das Alte packt und das Neue noch nicht anruft

 

Kein Drama, kein lauter Aufschrei – sondern feine, schwer in Worte zu fassende Fragen und Zweifel. Diese Übergangszeiten sind oft einsam, schwer greifbar, und genau dafür gibt es hier einen sicheren Raum.

Und was mich besonders berührt: Immer mehr Männer trauen sich, diesen Weg zu gehen. Männer, die gelernt haben, stark, kontrolliert, unerschütterlich zu sein, entdecken, dass echte Stärke auch heißt, verletzlich zu sein, sich zu zeigen und die eigene Tiefe zuzulassen.

Vielleicht sitzt du gerade auch so da: Das leise „Ich kann nicht mehr so“ in dir, der Weg nach vorne noch unscharf. Vielleicht bist du müde vom Dauerfunktionieren, überfordert von Erwartungen – deinen eigenen und denen anderer. Vielleicht hast du auch Angst, was passieren könnte, wenn du ehrlich hinschaust.

 

Das ist okay. Das ist menschlich. Und genau deshalb ist es so wichtig, hinzuhören – auf das Flüstern deines Herzens, auch wenn dein Verstand noch Kaffee braucht, um wach zu werden.

Wenn du dich hier wiedererkennst, wenn dich etwas ruft – melde dich gern. Ganz ohne Druck, ohne Erwartungen. Einfach, weil es Zeit ist, dir selbst Raum zu geben.

Manchmal ist der mutigste Schritt nicht der große Sprung, sondern das leise „Ja“ zum Zuhören – zu dir selbst.