Zwischen Pubertät und Midlife-Crisis - mittendrin.

 

Jedes Alter hat seine eigenen Krisen (und genau das macht uns lebendig)

Wir alle kennen diesen Gedanken: „Irgendwann habe ich es raus. Irgendwann wird es leichter.“

Aber mal ehrlich – dieser Moment kommt nicht. Nicht, weil wir scheitern, sondern weil das Leben genau so gedacht ist: Jede Phase bringt neue Fragen, neue Herausforderungen, neue Träume. Wir wachsen – und Wachstum ist selten gemütlich.

 

Kindsein: „Guck mal, ich!“

Als Kinder ist unsere Welt noch klein, aber voller Magie. Wir brauchen nicht viel: gesehen werden, gehört werden, ernst genommen werden. Wenn Mama oder Papa unser selbst gemaltes Bild an den Kühlschrank hängen, fühlen wir uns großartig. Wenn uns jemand zuhört, wenn wir von Drachen, Prinzessinnen oder selbst ausgedachten Regeln erzählen, fühlen wir uns wichtig. Wir wollen nicht glänzen, wir wollen einfach sein.

 

Teenagerjahre: „Bin ich cool genug?“

Dann kommt die Pubertät. Und plötzlich zählt nicht mehr nur, wie wir sind, sondern wie wir wirken. Wir wollen dazugehören, gesehen werden – aber auf eine andere Art. Wir probieren uns aus: andere Frisuren, andere Klamotten, andere Hobbys. Wir versuchen herauszufinden, wer wir sein könnten – und haben gleichzeitig Angst, dass die anderen sehen, wie unsicher wir eigentlich sind.

Es ist eine wilde Zeit, voller Emotionen und kleiner Dramen, die sich damals wie Weltuntergänge anfühlten. Und doch – irgendwo dazwischen wachsen wir.

 

Junge Erwachsene: „FOMO lässt grüßen“

Dann: die große Freiheit. Endlich erwachsen! Endlich können wir selbst entscheiden. Aber mit dieser Freiheit kommt eine neue Unruhe. Wir wollen alles: reisen, Karriere machen, ein aufregendes Leben führen, am besten alles gleichzeitig. Wir haben Angst, etwas zu verpassen – FOMO (Fear of Missing Out) wird zum ständigen Begleiter. Jede Party, jeder Job, jede Chance könnte *die* Gelegenheit sein, die alles verändert. Aber irgendwann merken wir: Man kann nicht alles haben. Und vielleicht muss man das auch gar nicht.

 

Mit 30: „Und jetzt?“

Und dann wird es stiller. Nicht weniger intensiv, aber anders. Um die 30 herum beginnen viele, innezuhalten. Plötzlich geht es weniger um „mehr erleben“ und mehr um „richtig leben“. Die großen Fragen treten in den Vordergrund: *Bin ich auf dem richtigen Weg? Macht mich das, was ich tue, wirklich glücklich? Was bedeutet Erfolg für mich?

Wir schauen zurück auf all die Träume, die wir hatten, und vergleichen sie mit dem, wo wir jetzt stehen. Und manchmal wünschen wir uns ein bisschen von der Leichtigkeit zurück, die wir früher hatten. Doch genau hier beginnt ein neues Kapitel: Wir fangen an, uns selbst ernsthaft zu hinterfragen – und zu verstehen, dass das Glück oft in den kleinen Dingen liegt.

 

Der rote Faden

Vielleicht ist das der Kern des Ganzen: Wir suchen immer.

Als Kinder suchen wir Geborgenheit.

Als Jugendliche Zugehörigkeit.

Als Erwachsene Bedeutung.

 

Und wir tun so, als ob wir irgendwann „fertig“ wären. Aber das werden wir nicht. Wir entwickeln uns weiter, unser Leben verändert sich – und das ist kein Zeichen von Verlorensein, sondern von Wachstum.

Wir warten immer darauf, endlich anzukommen – und übersehen dabei, dass das Leben genau hier passiert: unterwegs.

Vielleicht geht es also nicht darum, irgendwann alles im Griff zu haben.

Nicht darum, endlich anzukommen oder die perfekte Version von uns selbst zu werden.

Vielleicht geht es nur darum, unterwegs glücklich zu sein – mit all den Fehlern, Fragen und Überraschungen, die uns wachsen lassen.

Denn am Ende ist das Leben keine Checkliste.

Es ist ein Weg. Und genau da, wo du gerade bist – da findet das Leben statt.